Kein Sieger im Leipziger-Derby

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Vor traumhafter Regionalliga-Kulisse konnte sich am Mittwochabend zwischen RB und Lokalrivale Lok Leipzig keine Mannschaft durchsetzen. RB stand schon vor der Partie als Staffelsieger fest, Lok konnte sich weiter von den Abstiegsplätzen absetzen.



Bei schönstem Fußballwetter und mehr als 20.000 Zuschauern begannen die "Gäste" der gelb-blauen Leipziger mit sehr frühem Pressing und schafften es somit, die Mannen von Trainer Alexander Zorniger größtenteils vom eigenen Tor fernzuhalten. Die Hausherren hatten mehr von der Partie, waren aber vom forschen Auftreten des Leipziger Taditionsklubs überrascht.
Schon früh in der Partie musste der Erstplatzierte den verletzungsbedingten Ausfall von Kapitän und Top-Torschütze Frahn verkraften (21.). Nach einem Kopfballduell im Lok-Strafraum landete er unglücklich und verletzte sich dabei so schlimm, dass er ausgewechselt werden musste (14.). Einer ersten Diagnose zufolge zog er sich eine Innenbanddehnung im rechten Knie zu. Für ihn kam Morys.
In der ersten Hälfte hatten beide Teams jeweils zwei gute Möglichkeiten. Nach einer Flanke kam RB-Spieler Kutschke unbedrängt zum Kopfball, verfehlte aber (28.). Sein Mitspieler Rockanbach traf neun Minuten später nach einem Schuss aus 16 Metern nur das Außennetz.
Bei Lok konnte Grandner eine unglückliche Abwehraktion von Franke nicht nutzen (24.). Drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff bot sich Surma die Gelegenheit zur Führung, doch seinen Kopfball aus zehn Metern konnte RB-Torhüter Bellot noch zur Ecke klären.

RB vergibt beste Möglichkeiten

In den zweiten 45 Minuten war RB das klar spielbestimmende Team und schaffte es die individuelle Klasse auszuspielen. Doch die herausgespielten Tormöglichkeiten konnten die "Bullen" nicht nutzen.
Allein Stefan Kutschke vergab vier Mal beste Chancen zum 1:0: Die erste bot sich in der 47. Minute, als Gäng einen Kopfball von Schulz zur Seite abwehrte, der Winkel letztendlich aber zu spitz war. Acht Minuten später verpasste er am langen Pfosten nach einem Schinke-Freistoß.
Die spielerische Überlegenheit der Hausherren wurde nach einer roten Karte für Kittler, der den Schiedsrichter beleidigte, gegen zehn Lok-Spieler noch deutlicher. Eine knappe Viertelstunde vor dem Abpfiff war erneut Kutschke mit dem Kopf zur Stelle, doch der Ball verfehlte nach einem Eckball abermals das Tor (78.). Vier Zeigerumdrehungen später traf Kutschke nur den Außenpfosten.
Auch Rockanbach (51.), der aus zehn Metern vorbeischoss, und Morys mit einer Bogenlampe im Fallen (53.) verpassten es, die Überlegenheit in Tore umzumünzen. Am Ende stand das 0:0 und für Lok war es ein gefühlter Sieg.

Polizei-Unfall überschattet das Derby

Überschattet wurde das Stadt-Duell durch einen tragischen Unfall der Bereitschaftspolizei vor dem Spiel auf der A14. Ein Mannschaftstransporter verunglückte bei Döbeln. Es kamen zwei Polizisten ums Leben, drei weitere wurden schwer verletzt. RB-Trainer Zorniger brachte seine Wut den Leuten entgegen, die Einsätze der Polizei erst nötig machen: "Die Betroffenheit ist groß, weil die Polizisten diesen Job nicht machen müssten, wenn die ganzen Holzköpfe zu Hause bleiben würden."

Trainerstimmen

Marco Rose (Lok): "Ich bin noch ziemlich aufgewühlt. Das war auch für mich ein ziemlich intensives Spiel. Das war ein richtiges Derby mit Zweikämpfen, rasanten Aktionen und Torraumszenen. Beide Mannschaften sind an Limit gegangen. Ich bin stolz auf meine Jungs. Sie haben sich den Punkt erkämpft und das nicht unverdient, auch wenn RB mehr Chancen hatte. Wir leben im Vergleich zu RB in anderen Dimensionen. Dennoch haben wir ein tolles Spiel gesehen. Solch ein Derby von der Stimmung her sieht man in Deutschland nicht oft. Leipzig hat gezeigt, dass es Fußballfeste ausrichten kann. Ich bin glücklich für die Stadt Leipzig, so ein Derby miterlebt zu haben. Wenn jetzt noch alles ruhig bleibt, kann ich morgen von einem Fußballfest sprechen." 


Alexander Zorniger (RB Leipzig): "Ein Fußballfest kann es nicht sein, nachdem zwei Polizisten bei einem Unfall ums Leben gekommen sind. Das wirft einen Schatten auf das Spiel. Wir haben heute unsere Torchancen nicht genutzt und sind erst nach 25 Minuten aufgewacht. Der Ausfall von Frahn hat seine zusätzliche Wirkung gehabt. Erst nach 30 Minuten sind wir auch in die Tiefe gegangen. In der zweiten Halbzeit müssten eigentlich die Chancen reichen, um den Sieg zu holen. Lok hat leidenschaftlich gekämpft und war gut eingestellt. Zum Schluss war es ein stimmungsreiches und geiles Spiel. Gratulation an Lok zum Punkt. 

Und wenn die Lokfans ihre Drohung jetzt nicht wahrmachen, 'wenn wir wollen, schlagen wir Euch tot', dann ist alles gut. Eine Meisterfeier gibt es nicht. Die Jungs haben in der Kabine aber jetzt einen Kasten Bier. Einen Wunschgegner für die Relegation gibt es nicht. Wir können es eh nicht aussuchen, alle Mannschaften haben eine gute Qualität."

Spielstatistiken

RB Leipzig:

Bellot - Müller, Hoheneder, Franke, 
Schinke (68. Heidinger) - Fandrich, 
Kaiser, Schulz (72. Röttger) - 
Rockenbach - Kutschke, Frahn (21. 
Morys)

1. FC Lok Leipzig:

Gäng - Seifert, Surma, Kittler, 
Werner - Grandner, Hildebrandt, 
Theodosiadis (89. Oechsner), Spahiu 
(80. Seipel) - Rolleder (68. 
Saalbach), Schulz

Zuschauer:

20.348

Rot:

Kittler (Lok/66./ 
Schiedsrichterbeleidigung)


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Quelle: mdr.de
Autor: Christoph Lesk
Schlagworte: Lok Leipzig, RB Leipzig, Derby, Regionalliga
Datum: 09.05.2013 13:51 Uhr
Url: http://www.4-liga.com/nachrichten-kein-sieger-im-leipziger-derby-5425.html
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