FC Hennef-Vorstandsboss Hajo Noppeney im Exklusiv-Interview

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FC Hennef-Vorstandsboss Hajo Noppeney im Exklusiv-Interview
Bild: wflv.de
Beim Blick auf die Tabelle der Regionalliga West fällt allzu schnell auf, dass die Situation vom FC Hennef 05 aktuell alles andere als rosig aussieht. Mit vier Niederlagen aus vier Spielen und einem miserablem Torverhältnis von 1:15 steht der amtierende Meister der Oberliga Mittelrhein am Tabellenende in der Regionalliga West. 4-liga.com-Reporter Henning Klefisch hat im Exklusiv-Interview mit Hajo Noppeney die Gründe für diesen miserablen Saisonstart erfahren können. Zudem konnte der FC Hennef-Vorstandsboss auch die Entwicklung des kleinen Vereins südlich von Köln erklären. Lesen Sie hier Teil eins.

4-liga.com: Nun gab es den Aufstieg in die Viertklassigkeit zu bejubeln. Wie groß ist die Freude darüber?

Noppeney: „Wir sind sehr stolz, dass wir in der viertklassigen Regionalliga spielen dürfen. Mit Vereinen wie Alemannia Aachen Rot-Weiß Essen, Rot-Weiß Oberhausen und Viktoria Köln in einer Spielklasse zu spielen, macht uns eine Menge Spaß. Wir freuen uns über jeden Spieler.“
 
4-liga.com: Wie sieht es denn wirtschaftlich nach dem Aufstieg bei Ihnen aus? Stichwort Kaderfinanzierung.

Noppeney: „Wir haben natürlich wirtschaftlich ein großes Paket zu stemmen. Nicht nur durch den Kader, sondern auch durch Sicherheitsforderungen, Reisekosten. Wir müssen ungefähr 300.000 Euro mehr aufbringen und erwirtschaften. Da sind wir dabei. Wir haben da auch Unterstützung in Hennef. Es ist jedoch ein harter Weg von der Mittelrheinliga in die Regionalliga. Das ist eine ganz andere Welt. Für solch einen kleinen Verein wie Hennef und eine solch kleine Stadt ist es schon eine Herkulesaufgabe.“
 
4-liga.com: Was wird denn den Spielern geboten? In erster Linie gewiss Geld. Im Vergleich zu anderen Vereinen ist dies jedoch sicherlich deutlich weniger, oder?

Noppeney: „Also sicherlich
für wesentlich weniger. Das ist einfach so. Bei uns kann kein Spieler allein durch den Fußball leben. Sie müssen alle noch arbeiten gehen. Was wir den Spielern bieten können, ist die Möglichkeit Regionalliga zu spielen. Wir haben einige gute Spieler, aber der Sprung von der Regionalliga in die Mittelrheinliga ist groß. Wir haben den Kader mit 16 Spielern gehalten. Wir haben ganz bewusst den Spielern, die uns die Treue gehalten haben, auch bei Nicht-Aufstieg zwei Jahre vorher trotz Meisterschaft, die Chancen geboten, hier zu bleiben und hier zu spielen. Ich glaube, dass die Spieler hier die Chance haben, Regionalliga zu spielen und das auch genießen.“
 
4-liga.com: Wie hoch ist der Etat?
 
Noppeney: „Der Etat für die erste Mannschaft liegt bei uns im unteren sechsstelligen Bereich. Das ist relativ wenig. Mitaufsteiger FC Kray hat nach eigenen Angaben noch etwas weniger. Man muss da auch ganz klar sagen, dass dies die Mannschaft auch eingesehen hat und ist vernünftig geblieben. Sonst hätten wir den Schritt nicht wagen können.“
 
4-liga.com: Ich habe gehört, dass sich hier auch Vieles ehrenamtlich abspielt. Entspricht dies der Realität?
 
Noppeney: „Das stimmt. Im Vorstandsbereich arbeiten nur Ehrenamtliche. Wir haben keinen hauptamtlich Beschäftigten oder Teilzeit-beschäftigten Geschäftsführer, wie andere Vereine das haben. Auch für die Vorstandsmitglieder ist es auf der einen Seite eine große Freude, dass wir das machen können. Aber zugleich auch ein enormer Zuwachs an den Aufgaben. Meine Ehefrau kommt jetzt sogar mit zu den Heimspielen. Das war früher nicht so. Ihr macht das auch Spaß. Das ist schon eine Menge Arbeit. Wir haben bei jedem Spiel 30 bis 50 ehrenamtliche Mitarbeiter. Darauf sind wir auch stolz. Wiedenbrück hat sich für die Gastfreundschaft bedankt und uns geschrieben, dass Ihnen aufgefallen wäre, dass hier so viele ehrenamtliche Helfer wären. Dies wäre für die Regionalliga eher ungewöhnlich.“
 
4-liga.com: Ist auch schon eine kleine Euphorie bei Ihnen zu spüren? Woran bemerkt man das? An den Trikotverkäufen, dem Zuschauerpotential?
 
Noppeney: „In Aachen waren 200 Anhänger dabei. Bei Topspielen in der Mittelrheinliga waren 50 Auswärtsfans dabei. Nun 200 Fans auf dem Tivoli. In der Mittelrheinliga haben wir sonst einen Zuschauerschnitt von 250 Zuschauern gehabt. Bei den entscheidenden Spielen am Saisonende waren in beiden Spielen knapp 1000 Zuschauer hier. Beim ersten Heimspiel waren es knapp 800 Zuschauer. Das wächst. Das bemerkt man schnell. Im Bereich Fanartikel müssen wir uns besser aufstellen. Da sind wir noch nicht so ausgestattet. Das ist auch nicht so einfach. Man versucht es, aber in der Mittelrheinliga wird das nichts. Wenn man 100 Schals bestellt, verkauft man vielleicht 20 Stück und die restlichen muss man fast schon verschenken.“
 
4-liga.com: Ist die Euphorie auch in der Stadt angekommen?
 
Noppeney: „Dadurch, dass die Stadt das Stadion umgebaut hat. In der heutigen Zeit, bei den finanziellen Schwierigkeiten, die alle Kommunen haben, da schließt sich Hennef leider nicht aus. Da ist es schon für den Bürgermeister so gewesen, dass er dies durchsetzen musste, hier 400.000 Euro für den Stadionumbau zu investieren. Ohne den Stadionumbau hätten wir nicht in der Regionalliga spielen können, weil zu viele Spiele auswärts bestritten werden müssten. Diese Euphorie, die erwähnt worden ist, wäre dadurch verloren gegangen. Ich bin auch nicht davon überzeugt, dass am Samstagnachmittag um 14.00 Uhr viele Hennefer nach Köln fahren, wenn es gegen Bochum oder Wiedenbrück geht.“


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Quelle: Klefisch-Exklusiv
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Hennef 05, Hajo Noppeney, Regionalliga West
Datum: 26.08.2014 14:12 Uhr
Url: http://www.4-liga.com/nachrichten-fc-hennef-vorstandsboss-hajo-noppeney-im-exklusiv-interview-15020.html
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