Regionalligen: Ein Nadelöhr versperrt den Weg nach oben

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Vor dem Beginn der laufenden Saison gab der DFB nunmehr auch die Verantwortlichkeit für die Regionalligen ab; seither stehen die fünf regionalen Ligaverbände in der Pflicht, die vierhöchste deutsche Spielklasse auf tragfähige Beine zu stellen. Durch die Ausweitung auf insgesamt fünf Regionalligen hat der Spielbetrieb vielerorts in der Tat an Attraktivität gewonnen: Selbst wenn die sportliche Qualität durch die schiere Flut an Aufsteigern natürlich ein wenig gelitten hat, kann doch immerhin die gewünschte sprunghafte Zunahme an spannenden Lokalderbys verzeichnet werden.

Aus drei macht fünf
Neben dem erhofften großen Zuschauerinteresse, sollten vor allem auch die deutlich verkürzten Reisewege dafür sorgen, dass sich auch manch notorisch klammer Verein die Teilnahme an der Regionalliga leisten kann; die stets optimistischen Annahmen der Regionalverbände erfüllten sich zu großen Teilen aber dennoch nicht. Von unzähligen Vereinen ist deshalb ein ständiges Ächzen und Stöhnen ob der steigenden Finanzlast zu vernehmen – für all jene Klubs, denen nicht gerade eine in den höheren Ligen vertretene erste Mannschaft oder gar ein großer Brausekonzern den Rücken stärkt, stellt das solide Wirtschaften nach wie vor eine geradezu halsbrecherische Unternehmung dar.

Da ist es nur folgerichtig, dass jeder auch nur halbwegs ambitionierte Verein den schnellstmöglichen Ausweg nach oben sucht: Selbst wenn derzeit auch zahlreiche Drittligisten in finanzieller Hinsicht nicht gerade auf Rosen gebettet sind, steigen doch sowohl die Sponsoren- als auch die Fernseheinnahmen in der nächsthöheren Spielklasse merklich an. Da für die in den fünf Ligen versammelten 93 Klubs jedoch gerade einmal drei Aufstiegsplätze vorgesehen sind, muss am Ende wohl oder übel selbst so mancher Meister auf der Strecke bleiben.


Aufstieg – oder Sackgasse?
Das erfolgreiche Abschneiden in der lokalen Regionalliga wird schließlich erst einmal nur mit der Teilnahme an der Aufstiegsrunde belohnt; unmittelbar nach dem regulären Saisonendeende landen hier die fünf Sieger sowie der Vize-Meister der Regionalliga Südwest in einem Topf. In den drei sich ergebenden Partien werden dann im K.o-Prinzip die drei neuen Drittligisten ausgespielt: Wer hier nach den absolvierten Hin- und Rückspielen den Kürzeren zieht, hat damit also innerhalb von nur 180 Minuten zwölf erfolgreiche Monate in den Sand gesetzt.

Insbesondere in psychischer Hinsicht stellen diese Endspiele somit eine kaum noch erträgliche, dramatische Zuspitzung dar – enormer Aufmerksamkeit können sich die sechs Finalisten dafür aber allemal sicher sein. Immerhin wird der Endspielcharakter auch zahlreiche neutrale Zuschauer in den Bann der Regionalligen ziehen: Nicht zuletzt werden dabei auch die Wettanbieter beweisen können, dass sie mittlerweile auch in der vierten Spielklasse gewaltig an Kompetenz gewonnen haben.

Die Aufstiegsspiele sind somit erst einmal für alle Beteiligten richtig attraktiv – folgerichtig lassen sich in einigen Ligen schon seit Wochen unerbittliche Positionskämpfe um die raren Plätze auf der Sonnenseite verfolgen. Eine Ausnahme wird hier lediglich von der Regionalliga Nordost gemacht, in welcher das Team von RasenBallsport Leipzig die Konkurrenz schon seit Monaten fast nach Belieben dominiert. Der gleichermaßen finanzkräftige wie höchstambitionierte Klub scheint nun im dritten Jahr endgültig reif für den Sprung in die 3. Liga zu sein: Schon jetzt ist deshalb absehbar, dass das Team von Alexander Zorninger in jedes nur denkbare Aufstiegsspiel als großer Favorit der Wettanbieter gehen wird.

Die Rasenballer stehen schon bereit
In der Regionalliga Nord strebt dagegen Holstein Kiel nach zweijähriger Abstinenz in die höhere Spielklasse zurück; noch kann den Störchen allerdings der TSV Havelse die hierfür benötigte Meisterschaft streitig machen. Zahlreiche Spielverlegungen haben dazu geführt, dass hier der Endspurt noch nicht einmal begonnen hat – unter Umständen kämpfen sich deshalb sogar die Amateur-Mannschaften von Hannover 96, dem VfL Wolfsburg oder Werder Bremen noch einmal an die Spitze heran.

Auch in der Regionalliga West wird in den kommenden Wochen ein Zweikampf über die Meisterschaft entscheiden: Hier fechten die Sportfreunde Lotte und das traditionsreiche Fortuna Köln der Teilnehmer an den Aufstiegsspielen aus. Ein einziges Hauen und Stechen kann dagegen in der Regionalliga Südwest erwartet werden: Obwohl in dieser Liga selbst der zweite Platz in die K.o.-Runde führt, ist längst absehbar, dass hier am Ende dennoch der Großteil der aufstiegswilligen Mannschaften auf der Strecke bleiben muss.

Am aussichtsreichsten liegen derzeit die Teams aus Elversberg, Kassel und Hoffenheim im Rennen, doch auch Kaiserslautern, Koblenz, Trier und Sonnenhof Großaspach halten sich auch weiterhin für den Fall der Fälle bereit. Auch im Südwesten können dabei zahlreiche noch ausstehende Nachholspiele für so manche Überraschung sorgen – die Teams, die sich in diesem Heimfischbecken behaupten können, dürften dann aber auch für die Aufstiegsspiele bestens gerüstet sein.

In der bayrischen Abteilung schwingt sich schließlich die zweite Vertretung von 1860 München überraschend zum großen Anwärter auf die Meisterschaft auf; der als großer Favorit gehandelte Lokalrivale vom FC Bayern kam in dieser Saison schließlich nie so richtig in Schwung. Obendrein konnten die Löwen von dem zwischenzeitlichen kleinen Einbruch der Konkurrenz aus Illertissen profitieren. Noch muss sich der Liga-Neuling allerdings nicht vollends geschlagen gebe – und auch der Club und der TSV Buchbach sind weiterhin auf die Eroberung des ersten Tabellenplatzes aus.


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Quelle: 4-liga.com
Autor: NP
Schlagworte: Regionalliga Aufstieg 2012/13
Datum: 16.04.2013 18:50 Uhr
Url: http://www.4-liga.com/nachrichten-regionalligen--ein-nadeloehr-versperrt-den-weg-nach-oben-5018.html
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Kommentar von Fred Hartmann (24.05.2013 09:44 Uhr)
Gute und hilfreiche, vor allem allgemein verständliche, Informationen gerade für jemanden, der sich im Fußballbetrieb nicht so gut auskennt und einen schnellen Info-Zugriff haben will. Danke.


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