RB Leipzig polarisiert, aber konzentriert sich auf den Fußball

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RB Leipzig ist ein Verein, der bundesweit polarisiert. Besonders bei Traditionsvereinen stößt dieser vom österreichischen Energy-Drink-Hersteller Red Bull gesponserte Verein auf äußerst wenig Gegenliebe, da die Vereine dieses Vereinskonstrukt nicht so richtig akzeptieren können. Auch das Testspiel gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Nürnberg ist abgesagt worden. Dennoch herrscht bei Rasen Ballsport eine große Vorfreude auf die Rückrunde, da auch in der Vorbereitung sportliche Stärke demonstriert werden kann.

So langsam gehen Leipzig die Testspielgegner aus. Schon vermehrt ist es zu Spielabsagen gekommen, weil dieses Modell, wie es in Leipzig beim Regionalliga-Spitzenreiter praktiziert wird, in Deutschland nicht gerade praktikabel erscheint. Nürnbergs Pressesprecherin erklärt gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“, warum es zur Absage gekommen ist: „Aufgrund der unterschiedlichen Strukturen beider Vereine wäre es möglicherweise zu Störungen und damit zu einem sicherheitsrelevanten Spiel gekommen.“ Sie fügt hinzu, dass dieses mögliche Duell sportlich durchaus „interessant“ gewesen sei. Grund dafür seien vor allem Fanproteste gewesen, die solch ein Testspiel nicht geduldet hätten. Nach Fanmeinung würden die „Roten Bullen“ mit ihrer Kommerzorientierung und der fehlenden Tradition den Fußball ein Stück weit zerstören. Wildermuth wird diesbezüglich konkreter, wenn sie angibt: „Als Traditionsverein mit einer starken, aktiven Fan- und Mitgliederszene, die gewollt ein gewichtiges Wort mitredet, besitzt der 1. FC Nürnberg eine andere Vereinsstruktur.“ Auch wegen der Möglichkeit, dass es zu Ausschreitungen gekommen wäre, wurde dieses Testspiel letztlich abgesagt.

Trotzdem hofft der Bundesligist, dass zukünftig von den Fans sich nicht zu offensiv in die Vereinspolitik eingemischt wird. Kommunikation ist ein wichtiges Gut, wie die Vereinssprecherin bestätigen konnte: „Wir sind stolz, dass wir von einer solch breiten Fanszene unterstützt werden und stehen mit ihr selbstverständlich im Austausch.“ Kein Verständnis für diese Absage konnte hingegen Rainer Milkoreit, der Präsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) und Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) aufbringen, der sich im Interview mit der „Leipziger Volkszeitung“ mit dieser Tatsache nicht abf
inden möchte: „Das ist Erpressung, das hat im Fußball nichts zu suchen, das ist unakzeptabel und zu unterbinden.“ Auch der DFB sollte in Zukunft nicht zulassen, dass solche Partien nicht gespielt werden, weil dies die Fans so bestimmen. Nach seiner Ansicht kann es nicht sein, dass die Fans den Testspielgegner aussuchen. Zu viel Idealismus könnte in der Tat dauerhaft schädlich sein, denn auch der Profifußball in Deutschland ist nun einmal kommerziell ausgerichtet. Sicherlich stoßen solche Teams wie RB Leipzig oder auch 1899 Hoffenheim nur auf wenig Gegenliebe, weil vor allen Dingen auch die fehlende Tradition und das scheinbar unerschöpfliche Finanzvolumen angeprangert wird. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass auch schon in der Vergangenheit Teams wie Wattenscheid 09 mit dem Mäzen Steilmann oder Bayer Uerdingen mit dem Pharmaunternehmen im Rücken im höherklassigen Fußball gekickt haben. Die Mannschaft von Rasen Ballsport ist der Leidtragende.

Immerhin konnte das Team von Trainer Alexander Zorniger mit dem österreichischen Regionalligisten FC Liefering einen neuen Testspielgegner finden. Mit Peter Zeidler steht der ehemalige Co-Trainer von Ralf Rangnick beim Reserveteam von RB Salzburg an der Seitenlinie. Bereits vor Nürnberg hat auch die Reserve vom TSV 1860 München wegen ähnlicher Proteste der eigenen Fans das Spiel abgesagt. Für RB Leipzig-Pressesprecher Sharif Shoukry stellt dies kein allzu großes Problem dar: „Wir wollen die Vorgänge nicht weiter kommentieren und werden auch keine Regressforderungen stellen.“



Als Ersatz für die Reserve des TSV 1860 München wird mit dem TSV Buchbach der Tabellenzweite der Regionalliga Bayern in Leipzig am 2. Februar zu Gast sein. Fünf Zähler liegt der Aufsteiger hinter dem Mitaufsteiger und dem amtierenden Spitzenreiter FV Illertissen. Buchbach besitzt demnach noch sämtliche Möglichkeiten für die Relegation, in der auch RB wieder warten könnte.

Derzeit jedoch bereitet sich der ambitionierte Viertligist im Trainingslager im türkischen Belek auf die restlichen Saisonspiele vor. Der Konkurrenzkampf hat begonnen. Der Kader ist qualitativ hochwertig besetzt. Doch nicht nur etablierte Spieler wollen künftig ihre Chance nutzen. Auch die zahlreichen Talente aus der eigenen Jugend dürfen im Trainingslager Eigenwerbung betreiben. So haben die beiden U19-Mittelfeldspieler Hannes Mietzelfeld (18) und Marc Böttger (18) auch das Privileg erhalten ins Trainingslager mitzufahren. RB-Sprecher Sharif Shoukry hofft: „Vielleicht nutzen sie wie Tom Nattermann und Matthias Hamrol ihre Chance.“ So hatten der Goalie und der Angreifer im vergangenen Jahr ihre Chance bei Trainer Zorniger nutzen können. Angreifer Nattermann ist durch eine Verletzung ein wenig in Rückstand geraten, während Torwart Hamrol sogar zur Nummer zwei im „Bullen-Tor“ mutiert ist.

Für die medizinische Abteilung ist derzeit wieder Hochbetrieb angesagt, denn Dominik Kaiser plagt sich mit Schmerzen im rechten Mittelfuß herum, wird jedoch trotzdem den Weg in die Türkei mit antreten. Shoukry dazu: „Er trägt jetzt eine Ruheschiene.“ Auch der Neuzugang des FC Energie Cottbus, Clemens Fandrich, muss wegen einer Bauchmuskelzerrung kürzertreten. Wegen einer Grippe muss derzeit Jeremy Karikari passen, während Sebastian Heidinger eine Verletzung im Sprunggelenk plagt. Es ist jedoch ersichtlich, dass zumindest Fandrich und Karikari schon in Kürze wieder zurückkehren werden. Mit Stefan Kutschke und Torwart Benjamin Bellot konnten schon zwei verletzte Spieler wieder einsatzbereit gemacht werden. Auch das Interesse der eigenen Fans ist deutlich gestiegen, denn bisher sind schon rund 1400 Dauerkarten verkauft werde. Besonders in der Saisonschlussphase ist davon auszugehen, dass sich das Interesse an den Tickets noch weiter steigern wird.

Mit Thiago Rockenbach hat RB Leipzig einen Spielgestalter der allerhöchsten Güte. Mit seiner beeindruckenden Technik und seinen cleveren Ideen agierte er auch beim 7:0-Testspielsieg gegen den Leipziger Bezirksligisten LVB als wichtigster Mann im Spiel der Zorniger-Mannen. Diese Leistung zeigt der 27-jährige Brasilianer schon seit mehreren Wochen und deshalb ist das Urteil von seinem Trainer absolut verständlich, der gegenüber der „Bild“ erklärt: „Für mich ist er der beste Zehner der Liga.“

Auch die Zahlen können die Meinung des Trainers durchaus belegen, denn in seinen 14 Saisonspielen war er an fünf Toren und sieben Vorlagen beteiligt. Als Spielmacher hinter den Stürmern postiert, kann er seine spielerische Klasse eindrucksvoll unter Beweis stellen. Vielleicht stachelt ihn auch die Verpflichtung von Clemens Fandrich aus Cottbus ein wenig an. Der Konkurrenzkampf macht die Spieler bekanntlich deutlich stärker. Bei Rockenbach scheint dies tatsächlich auch der Fall zu sein. Zorniger kann dies bestätigen: „Ich will sehen, wie Thiago mit der Konkurrenz umgeht.“

Es ist jedoch auch sehr gut möglich, dass es noch eine weitere taktische Variante gibt, die für das RB-Spiel möglich sein könnte. Zorniger lüftet das Geheimnis: „Ich sehe gar nicht nur das Duell Rockenbach gegen Fandrich. Ich sehe Clemens aktuell eher auf den Außenpositionen in der Dreifach-Sechs. Oder in einem 4-4-2 auf den Außen. Das hat er ja auch in Cottbus gespielt.“ Dies würde bedeuten, dass durch das Zusammenspiel von Rockenbach und Fandrich das kreative Momentum im Spiel von RB Leipzig deutlich steigen könnte.


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Quelle: lvz-online.de ; bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: RB Leipzig; Zorniger; Shoukry; Fandrich; Rangnick; Hamrol; Nattermann; Mietzelfeld; Böttger; Karikari; Bellot; Kutschke
Datum: 17.01.2013 15:39 Uhr
Url: http://www.4-liga.com/nachrichten-rb-leipzig-polarisiert--aber-konzentriert-sich-auf-den-fussball-3676.html
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