Offenbach-Trainer Schmitt: „Ich möchte helfen, beim OFC etwas aufzubauen“

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Offenbach-Trainer Schmitt: „Ich möchte helfen, beim OFC etwas aufzubauen“
Bild: swfv.de
Die traditionsreichen Kickers auf Offenbach mussten den bitteren Weg des Zwangsabstiegs antreten. Durch das immer noch laufende Insolvenzverfahren ist leider kaum Zeit für umfangreiche Kadererneuerungen gewesen. Die Basis für ein erfolgreiches Arbeiten in der neuen Regionalliga Südwest könnte für den OFC zweifelsfrei besser sein. Am kommenden Freitag wird die neue Viertligaspielzeit mit der Begegnung zwischen der TuS Koblenz und den Offenbacher Kickers am Freitag beginnen. Im Gespräch mit DFB.de äußert sich Offenbachs-Trainer Rico Schmitt tatendurstig und glaubt an den Erfolg seiner Mannschaft.

„Mich interessieren keine Probleme, für mich zählen Lösungen“

So lässt der 44-Jährige an der Machbarkeit der kommenden Aufgaben keinerlei Zweifel aufkommen, wenn er sagt: „Mich interessieren keine Probleme, für mich zählen Lösungen.“ Schmitt gilt als großer Hoffnungsträger beim Verein vom Bieberer Berg. Auf seinen ehemaligen Stationen hat er durch beeindruckende Fähigkeiten überzeugen können und konnte auch mit bescheidenen Mitteln respektable, sportliche Ergebnisse herausholen. Realismus ist eine ganz wesentliche Tugend von ihm. In diesem Fall hat Schmitt auch absolut Recht, wenn er im Zusammenhang mit den Kickers von keinem Absteiger spricht. Er begründet dies wie folgt: „ Weil wir unser sportliches Ziel mit dem 15. Tabellenplatz und dem damit verbundenen Klassenverbleib in der 3. Liga erreicht hatten. Dafür war ich im Februar verpflichtet worden. Sogar den Abzug von zwei Punkten hatte die Mannschaft gut verarbeitet und kompensiert. Ich sehe uns deshalb nicht als Absteiger, sondern als Neuling in der Regionalliga Südwest.“

„Unser Blick geht längst wieder nach vorn“

Sportlich haben sich die Offenbacher mit einer beachtlichen Nervenstärke den Klassenerhalt absolut verdienen können. Durch die Finanzproblematik musste man in die Viertklassigkeit absteigen. Schmitt hat dazu folgende Meinung: „Ich habe in meinen Fußballerleben schon einiges erlebt, musste aber auch diese Entwicklung erst einmal kurzzeitig verarbeiten. Denn ich war bis dahin guter Dinge, dass wir die Lizenz für die 3. Liga bekommen würden. Besonders für die Fans, die Mitarbeiter und die Stadt war der Zwangsabstieg dramatisch. Unser Blick geht aber nun längst wieder nach vorn. Es geht schließlich immer irgendwie weiter.“ Durch den eingehenden Insolvenzantrag musste eine komplett neue Mannschaft aufgebaut werden. Über den Stand der Planungen berichtet der gebürtige Sachse
wie folgt: „ Ich bin von der Wettbewerbsfähigkeit unserer Mannschaft überzeugt, auch wenn sie in recht kurzer Zeit zusammengestellt werden musste. Es geht jetzt darum, ein Gerüst zu bauen und Struktur hineinzubekommen. An der Abstimmung müssen wir arbeiten. Da sind die meisten Konkurrenten weiter als wir.“

„Es geht darum, dass aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt werden kann“

In jedem Risiko besteht tatsächlich auch immer wieder eine neue Chance, dass aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt werden kann. Diese Möglichkeit hat auch Schmitt so erkannt, der gegenüber „DFB.de“ Optimismus ausstrahlt: „Es geht darum, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und Realität einkehren zu lassen. Man darf nicht träumen. Sonst wacht man irgendwann wieder auf und steht vor einem Berg von Problemen und einer ungewissen Zukunft. Entscheidend wird es sein, klare Ziele zu formulieren und diese dann gemeinsam anzugehen. Probleme dabei interessieren nur am Rande. Im Fokus müssen die Lösungen stehen.“

„Fest steht, dass wir keine Bittsteller waren und sind“

In den letzten Wochen der Vorbereitung mussten zahlreiche Gastspieler sich in einem Probetraining beim OFC vorstellen, um sich für einen Vertrag beim DFB-Pokalsieger von 1970 zu bewerben. Über ein „Casting“ möchte er in diesem Zusammenhang jedoch nicht sprechen: „Ich mag den Begriff "Casting" nicht. Er hat so ein Schmuddelimage und drückt nicht den nötigen Respekt vor den Spielern aus. Selbstverständlich haben wir viele Probespieler unter die Lupe genommen. Fest steht, dass wir keine Bittsteller waren und sind.“ Sommerzeit ist bekanntlich immer Transferzeit. Dies gilt im Fall des OFC ganz besonders. Der ehemalige Aue-Coach Schmitt nennt die Kriterien für die Spielerauswahl: „Sie müssen sich schnell in eine Mannschaft integrieren. Außerdem will ich das Feuer in den Augen sehen, für einen besonderen Verein wie den OFC spielen zu wollen. Ich will Spieler, die alles geben, weiterkommen wollen und die Kickers als Chance begreifen, etwas auf den Weg zu bringen.“

„Wir werden nach dem Saisonstart noch einige Wochen benötigen“

In knapp einer Woche beginnt wie bereits erwähnt die neue Spielzeit mit dem prestigeträchtigen Gastspiel bei der TuS Koblenz. Ein guter Saisonstart kann für den notwendigen Schwung für die gesamte Spielzeit sorgen. Über die verbesserungswürdigen Punkte bis zum Saisonstart kann er gegenüber DFB.de folgendes sagen: „Es geht jetzt darum, eine Stammformation zu finden. Auch in diesem Bereich sind die meisten unserer Mitbewerber deutlich weiter. Ich bin aber guter Dinge, dass auch wir das jetzt schnell hinbekommen werden. Die Vorbereitungsspiele haben bereits gezeigt, dass wir uns - trotz ständig wechselnder Aufstellungen - auf dem Platz immer gefunden haben. Das war schon faszinierend. Wir werden allerdings auch nach dem Saisonstart noch einige Wochen benötigen, bis wir alle Spieler auf einem gemeinsamen Trainingsstand haben.“

„Ich möchte mit meiner Mannschaft attraktiven Fußball spielen“

Aufgrund seiner Historie und auch seiner Qualität haben die Kickers Offenbach zweifelsfrei die große Qualität, dass trotz der prekären finanziellen Situation mit ihnen zu rechnen ist. Schmitt sieht vor allem die Art des Spielvortrags enorm wichtig und sieht seine Kicker nicht unbedingt in der Rolle eines Aufstiegsfavoriten. Seine Ziele formuliert er vielmehr wie folgt: „Ich möchte mit meiner Mannschaft attraktiven Fußball spielen. Die Spieler sollen in jeder Partie an ihr Maximum kommen. In der Favoritenrolle sehe ich uns freilich nicht. Da sind andere Vereine stärker im Fokus. Wir wollen erst einmal bis Dezember so viele Punkte wie möglich einfahren.“ Deshalb möchte er auch keine möglichst zeitige Rückkehr in die Drittklassigkeit anstreben, weil er durch die Finanzproblematik vermehrt auf junge, unerfahrene Spieler setzen musste. Deshalb lautet seine Begründung wie folgt: „Wir müssen - wie schon gesagt - realistisch bleiben. Visionen sind erlaubt, Träumereien nicht. Die mittelfristige Marschroute werden wir demnächst intern besprechen. Aktuell haben wir noch nicht das exakte Gefühl für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Mannschaft. Das wird sich erst nach einigen Spieltagen zeigen.“

„Die Koblenz-Partie kann ein Fingerzeig werden“

Wie bereits erwähnt geht es am kommenden Freitag, den 26. Juli zum offiziellen Saisoneröffnungsspiel bei der TuS Koblenz, was mit viel Tradition und gleichzeitig Prestige verbunden ist. Schmitt drückt seine Vorfreude in Worten aus, wenn er sagt: „Riesig! Das Stadion wird sicher voll sein, viele OFC-Fans werden uns begleiten. Diese Partie kann gleich ein Fingerzeig werden, in welche Richtung es für uns geht. Meine Spieler muss so etwas positiv motivieren. Angst darf und muss niemand haben.“

„Ich möchte helfen beim OFC etwas aufzubauen"

Viele Fans des OFC haben den erfahrenen Zweitliga-Trainer sehr hoch angerechnet, dass er sich treu zum Verein gezeigt hat und auch nach dem bitteren Zwangsabstieg aus der 3. Liga weiterhin Trainer ist. Seine Begründung dafür lautet wie folgt: „Weil mich die Aufgabe nach dem Drücken des Reset-Knopfes ungemein gereizt hat. Ich möchte mithelfen, beim OFC in einem guten Umfeld und mit hervorragenden Kollegen etwas aufzubauen.“ Sehr positiv äußert er sich über die beendeten Streitigkeiten in den Gremien des OFC, wovon auch die sportliche Leitung ein Profiteur sein könnte: „Das hoffe ich und davon gehe ich aus. Wir benötigen Ruhe im Umfeld, damit sich unsere junge Mannschaft mit den vielen neuen Spielern auf die einfachste und schönste Sache der Welt konzentrieren: Auf den Fußball.“


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Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Kickers Offenbach, Rico Schmitt, TuS Koblenz
Datum: 21.07.2013 11:40 Uhr
Url: http://www.4-liga.com/nachrichten-offenbach-trainer-schmitt--„ich-moechte-helfen--beim-ofc-etwas-aufzubauen“-6544.html
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