Die Enttäuschung ist im Lager von den Sportfreunden Siegen gewaltig. Die bisherige Spielzeit verlief eher desaströs, denn zwölf Zähler nach 18 Spielen sind für den Klassenerhalt eindeutig zu wenig. Vier Punkte hat der ehemalige Zweitligist bereits Abstand auf das rettende Ufer. Die Bilanz liest sich ernüchternd, denn zwölf Niederlagen mussten verkraftet werden. Dem stehen gerade einmal jeweils drei Siege und Unentschieden gegenüber. Mit 14 erzielten Treffern verfügen die Siegerländer über den zweitschwächsten Angriff der gesamten Spielklasse. 30 Gegentreffer sind für die ebenfalls eindeutig zu viel. 4-liga.com-Reporter Henning Klefisch hat die Situation der Sportfreunde etwas näher beleuchten können.

Sieben Niederlagen zum Saisonauftakt

Die Geduld der Siegen-Anhänger wurde fast schon überstrapaziert, denn bis zum elften Spieltag musste man auf den ersten dreifachen Punktgewinn warten. Beim Schlusslicht FC Hennef 05 gab es einen mühsam erkämpften 2:1-Auswärtssieg. Dazu gesellten sich noch Ende der Hinserie zwei knappe 1:0-Erfolge über den 1. FC Köln II und den SC Wiedenbrück 2000. Mit einer Punkteteilung ging es auch in die lange Winterpause. So landete man im Auswärtsspiel beim VfL Bochum II ein 1:1. Weitere Punkte wurden noch bei den torlosen Remis gegen den FC Kray und beim SC Verl gelandet. Ansonsten begann die Saison sehr bieder und wenig hoffnungsfroh. Es hagelte zunächst eine Niederlage nach der anderen. Gleich sieben Pleiten mussten zum Auftakt in die neue Serie verkraftet werden. Bitter war sicherlich das Ausscheiden im DFB-Pokal nach der ersten Runde, als im Elfmeterschießen gegen den Zweitligisten FSV Frankfurt 4:5 verloren worden ist.

Wichtiges Nachholspiel gegen RWO

Von dem Dutzend an Niederlagen wurden gerade einmal drei Stück mit mehr als einem Gegentreffer kassiert. So kam man am sechsten Spieltag beim 0:5 beim damaligen Tabellenführer FC Viktoria Köln mächtig unter die Räder. Knapp drei Wochen später verlor man bei KFC Uerdingen mit 0:3 in der altehrwürdigen Grotenburg. Die 1:3-Heimniederlage gegen RW Essen am zwölften Spieltag war auch keine Schmach, immerhin ging es gegen den Tabellenführer. Ein kleiner Vorteil für die Sportfreunde ist sicherlich die Tatsache, noch das Nachholspiel im heimischen Leimbachstadion gegen RW Oberhausen auf dem Programm steht. Bei einem Sieg gegen den Tabellenfünften wären es nur noch ein Punkt Abstand auf das rettende Ufer. der zurückgekehrte Coach Michael Boris hofft auf ein schnelles Einbiegen in die Erfolgsspur.

Neuzugang Zeh wird Qualität der Mannschaft erhöhen

Bei gerade einmal 14 erzielten Treffern liegt der Verdacht nahe, dass ein verlässlicher Goalgetter fehlt. Bei den Sportfreunden entspricht diese Annahme definitiv der Realität. Mit einer gewissen Torgefahr konnte Ali Ibrahimaj überzeugen, der in 17 Partien fünf Treffer hat erzielen können. Auch der erfahrene Manuel Glowacz hat als Mittelfeldakteur mit drei Toren in 15 Spielen seinen Soll erfüllt. Im Angriff weht bei den Sportfreunden ein eher laues Lüftchen, denn der 29-jährige Markus Hayer stellt mit zwei Toren in elf Spielen den Spitzenwert dar. Einen Treffer weniger in einer Partie mehr hat hingegen der ein Jahr jüngere Franzose Zouhair Bouadoud. Mit Mark Zeh kehrt ein echter Qualitätsspieler zu den Sportfreunden Siegen zurück. Der 31-jährige Mittelfeldspieler hat bei den Sportfreunden nun einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015 unterschrieben. Dieser Kontrakt wird sich bei Nichtabstieg um eine weitere Spielzeit verlängern. Der sportliche Erfolg ist demnach also ausschlaggebend für eine weitere Zusammenarbeit. Mit Reiner Jakobs weiß der sportliche Berater des Vereinsvorstands gegenüber „Reviersport“ lobende Worte über den Neuzugang finden: „Der der Vorstand und wir alle haben intensiv daran gearbeitet. Mark Zeh ist ein Typ, der unserer Mannschaft gefehlt hat, das hat man in der Hinrunde deutlich gespürt. Er wird zusätzlich zu den Verbesserungen der letzten Wochen noch mehr Stabilität in die Defensive bringen und darüber hinaus neben Kapitän Markus Hayer und den anderen erfahrenen Spielern unsere junge Mannschaft mit führen.“

„Klassenerhalt wird eine große Aufgabe“

Auch der Spieler selbst, der bereits zwischen 2012 bis 2014 bei den Sportfreunden gewesen ist, freut sich auf diese neue Herausforderung: „Man hat als Fußballer in der meist kurzen Karriere nicht viele Stationen, zu denen man jederzeit zurückkehren würde oder die einem fast ausnahmslos positiv in Erinnerung sind. Bei mir und den Sportfreunden Siegen ist das aber so und deshalb bin ich sehr glücklich, dass ich nun wieder hier bin. Es wird eine große Aufgabe, den Klassenerhalt zu erreichen, aber ich bin sehr optimistisch, dass wir drin bleiben – jedenfalls werde ich dafür alles, was ich habe und bin geben. Gemeinsam mit dieser Mannschaft, mit diesem Team im Verein und vor allem mit den Fans im Leimbachstadion schaffen wir das!“

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