Mehr als 3.500 Zuschauer im Stadion Höhenberg waren beim Regionalliga-Stadtderby zwischen dem FC Viktoria Köln und dem SC Fortuna Köln anwesend, um sich ein 1:1-Unentschieden anzuschauen. Für Fortuna-Präsident Klaus Ulonska war nicht nur der Gegentreffer in der letzten Spielminute durch Mike Wunderlich unerfreulich. Auch das Verhalten von einigen Viktoria-Anhänger hat ihm schwer auf den Magen geschlagen.

Ulonska und die Angst vor den Viktoria-Anhängern

So kann der 71-Jährige nun gegenüber dem „Express“ seine Gefühlswelt beschreiben: „Es war einfach schlimm. Die Menschen waren richtig hasserfüllt. So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht durchmachen müssen.“ Auf der Tribüne ist er schon während des Derbys von einigen Unverbesserlichen harsch beschimpft worden und wurde zudem mit Bierbechern beworfen. Nach dem Spiel musste er sogar vor einigen Chaoten durch die Polizei beschützt werden. Er berichtet nun: „Ich musste ewig warten, ehe mich die Beamten vorsichtshalber in einem Streifenwagen zu meinem Auto gefahren haben. Danach musste ich mich in ihren Konvoi einfügen, um durch die Massen zu kommen.“ Auch als er längst zu hause gewesen ist, nahm das Theater kein Ende: „Ich bin mehrfach in der Nacht zu Hause angerufen worden und weiter beleidigt worden.“

Einige angeschlagen

e Spieler im Viktoria Kader

Einige Fortuna-Spieler haben währenddessen Verletzungen aus dieser Partie davongetragen. So hat Daniel Flottmann nun ein instabiles Knie, während Andre Poggenburg einen Zahn verloren hat und Kristoffer Andersen mit sieben Stichen am Kiefer genäht worden ist und deshalb auch das Halbfinale im Mittelrheinpokal beim VfL Alfter ausfallen lassen muss. Wieder dabei sind die Kicker Markus Brzenska, Claus Costa und Andreas Schäfer.

Klarer Halbfinal-Erfolg gegen FC Wegberg-Beeck

Durch einen überzeugenden 5:2-Erfolg hat der FC Viktoria Köln unterdessen das Finale im laufenden Mittelrheinpokal erreichen können. Dort werden die Schützlinge von Coach Claus-Dieter Wollitz auf den Mittelrheinligisten FC Wegberg-Beeck treffen. 1000 Zuschauer haben sich rund um den Kunstrasenplatz im Waldstadion von Alfter versammelt, um sich das Halbfinale anzuschauen. Nach bereits vier Minuten geriet man in Rückstand und konnte diesen durch ein Eigentor der Gastgeber bereits eine Viertelstunde später wieder ausgleichen. Dazu gesellten sich ein Doppelpack von Marcus Steegmann (37./61.), Mike Wunderlich (49.) und Mirco Born (81.).

Wunderlich erfreut über Viktoria-Fußball

Im Endspiel am 28. Mai in Bonn wird sich nun also mit dem FC Wegberg-Beeck der aktuelle Tabellenzweite der Mittelrheinliga der Viktoria entgegenstellen. Wegberg-Beeck besitzt sogar noch Chancen auf den Aufstieg in die viertklassige Regionalliga. Kölns Sportlicher Leiter Franz Wunderlich hat die letzte Partie wie folgt analysieren können: „Nach dem frühen Rückstand hatten wir das Spiel klar im Griff. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir richtig gut Fußball gespielt. Wir haben nach dem Rückstand schnell zurück ins Spiel gefunden und den Gegner beherrscht.“ Zunächst gilt es für das Spitzenteam der Regionalliga West allerdings noch am Samstag um 14.00 Uhr das Auswärtsspiel beim SC Verl zu bestreiten. Am 28. Mai wartet dann das große Endspiel im Bonner Sportpark Nord, wo der Viertligist auf den Fünftligisten treffen wird. Der Gewinner dieses Finals wird sich automatisch für die Hauptrunde im DFB-Pokal qualifizieren. Wunderlich stellt einmal mehr klar: „Wir wollen diesen Pokal unbedingt holen. Die Trophäe ist sichtbar, jetzt fehlt uns nur noch ein Schritt. Da müssen wir zuschlagen.“

Hier sind die Daten zum Pokal-Halbfinale:
FC Viktoria Köln: Vogel - Schlösser (35. Steegmann), Reiche, Spinrath, Schäfer (68. Deelen) - Costa, Staffeldt - Wunderlich, Pagano, Manno - Candan (65. Born). - Zuschauer: 1000. - Tore: 1:0 Ilk (4.), 1:1 Eigentor (18.), 1:2, 1:4 Steegmann (37./61.), 1:3 Wunderlich (49.), 1:5 Born (81.), 2:5 Dietz (84.). - Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rot gegen Abdelmalek Boyaala (Alfter/50.).

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