Viktoria Köln und Fortuna Köln begeistern die Domstadt

Veröffentlicht: 29.04.2024 15:51 Uhr | Autor: Henning Klefisch | Bild: | Quelle: ksta.de

Es ist derzeit doch nicht alles trostlos, was in Köln dem runden Leder hinterherläuft. Im immer mehr aussichtsreicher werdenden Schatten vom einst unantastbaren 1. FC Köln entwickelt sich mit den beiden Regionalligisten Viktoria und Fortuna Köln ein Duo, welchem glänzende Perspektiven eingeräumt werden. Vor allem jedoch spricht auch die Gegenwart in der Viertklassigkeit hervorragend für die beiden Kölner Vereine, die bisher eher ein Schattendasein fristen mussten.

Der FC Viktoria Köln ist derzeit das absolute Team der Stunde in der Regionalliga West. Mit acht Siegen nach acht Spieltagen belegt man den Spitzenplatz. Der 3:0 Sieg über die Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach gab einmal mehr Zeugnis über die beeindruckende Stärke dieses aufstrebenden rechtsrheinischen Vereins. Auch das zweite Überraschungsteam aus der Domstadt, der SC Fortuna Köln konnte sein Stadtderby bei einer schwachen Reserve des 1. FC Köln mit 2:1 siegreich gestalten.

Die Teams in der Weststaffel der Regionalliga müssen sich zweifelsfrei nach Viktoria richten. Das Team von Trainer Heiko Scholz steht mit 21 Zählern nach acht Partien verlustpunktfrei an der ersten Tabellenposition. Und das obwohl andere Teams mehr Begegnungen absolviert haben. Nach Treffern von Spielführer Mike Wunderlich, David Müller und noch einmal der alles überragende Wunderlich wurden die „Fohlen“ zurück in die niederrheinische Tiefebene geschickt. Besonders die Kombinationsfreudigkeit und das große Selbstvertrauen in Form der Körpersprache und Passfreudigkeit der Viktoria-Spieler ist ein weiterer Beleg dafür, dass diesem Team alles zuzutrauen ist. Hier gibt es Perspektive und Hoffnung, dass der Kölner Fußball auch eine sportliche Perspektive besitzt. Der 1. FC Köln ist weiterhin unantastbar und wird diesen Nimbus auch vorläufig gewiss nicht verlieren, jedoch sind die Begegnungen dieses einstigen deutschen Vorzeigevereins derzeit nicht gerade Vergnügungssteuerpflichtig.

Auch wenn in der zweiten Halbzeit das Gladbacher Team um Trainer Sven Demandt die Schlagzahl deutlich erhöhte, so konnte ein schöner Treffer von Kölns Mittelfeldspieler David Müller für die Vorentscheidung zugunsten der Viktoria sorgen. Der Platzverweis für Borussia Bastürk und der folgende Strafstoß von Wunderlich sorgten für die Schlusspointe einer Begegnung, in der die Viktoria eine große Stärke in Form und Effizienz und Spielstärke demonstrieren konnte. Neben einer treffsicheren Offensive mit einem echten Kapitän Wunderlich, der immer mehr aufblüht, war die sichere Defensive der Schlüssel für den dreifachen Punktgewinn gegen hartnäckige Gladbacher.

1.200 Zuschauer im Franz-Kremer-Stadion waren Zeuge des Kölner Stadtderbies zwischen dem gastgebenden 1. FC Köln II und der Fortuna aus der Kölner Südstadt. Der überwiegende Teil konnte sich nach diesem Spiel sichtbar freuen, denn Fortuna Köln konnte in einem hochinteressanten Vergleich gewinnen und somit einen großen Schritt Richtung Tabellenspitze der Viertklassigkeit unternehmen. Der ehemalige Zweitligist, der besonders unter der Ägide des mächtigen Mäzens Jean Löring, seine erfolgreiche Zeit erlebte, war klar spielbestimmend und konnte deshalb einen hochverdienten 2:1 Sieg aus dem Franz-Kremer-Stadion mitnehmen.

Gegenüber dem „Kölner Stadtanzeiger“ konnte deshalb auch SCF-Trainer Uwe Koschinat ein zufriedenes Fazit über dieses Aufeinandertreffen ziehen: „Am Ende kann es keine zwei Meinungen über das Spiel hier geben.“ Ähnlich argumentierte auch der Kapitän des 1. FC Köln, Dino Bisanovic: „Fortunas Sieg war nicht unverdient. Wir wollten kompakter stehen, aber das ist uns in der zweiten Halbzeit nicht mehr gelungen.“
Sichtbar beeindruckend war neben der stimmlichen Gesangskunst der zahlreichen Fortunen-Fans auch, dass die Spielstärke des SC Fortuna von einer erheblichen Reife gewesen ist. Dennoch ist der Favorit besonders in der Anfangsphase einige Male in defensive Schwierigkeiten geraten. So zum Beispiel als Dominique Ndjeng seinen Torwart Andre Poggenburg mit einem nicht gewollten Lupfer fast bezwungen hatte. Dazu ein verärgerter Koschinat: „Über einige unserer Abwehraktionen habe ich mich geärgert.“ Gleichzeitig bedeutete diese Aktion jedoch auch, dass der SC Fortuna fortan sich deutlich mehr im Spiel engagierte und das Spielgeschehen dominieren konnte. Jedoch konnte vor der Halbzeit der längst fällige Ausgleichstreffer nicht fallen.

Nach der Pause konnte Kraus per Abstauber erfolgreich sein. Die Mühen wurden belohnt, denn die Torchancen häuften sich und FC-Torwart Marcel Schuhen parierte mehrfach glänzend. Koschinat war sichtbar stolz darüber: „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Wir waren durchgehend zielstrebig.“ Die Reserve des 1. FC Köln nahm am Spiel nur noch allzu passiv teil und konnte die entscheidenden Zweikämpfe nicht für sich entscheiden. Ein starker Schuhen parierte in mehreren Situationen jedoch glänzend. Nach einem schönen Lauf von Silvio Pagano und einem Pass in den Strafraum, war es Fabian Montabell, der zum absolut verdienten Sieg einschießen konnte. Was danach folgte, war Freude pur, denn Fortuna Köln hatte den zweiten Tabellenplatz durch diesen wichtigen Sieg einnehmen können.

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