Viktoria Köln kauft für die 3. Liga ein

Veröffentlicht: 06.05.2024 04:52 Uhr | Autor: Henning Klefisch | Bild: | Quelle: reviersport.de

Der FC Viktoria Köln ist ein durchaus motivierter Verein. Dies kann vereinspolitisch, wirtschaftlich und auch sportlich so behauptet werden, denn auch beim fußballerisch eher bedeutungslosen Hallencup, wie dem Steep-Cup in der Bonner Hardtberghalle am Samstagabend zeigte sich selbst Viktoria-Trainer Wolfgang Jerat mächtig ehrgeizig, als er den Schiedsrichter sogar als „Du Eierkopp“ bezeichnet hatte. Ein Vergehen, welches für den 57-jährigen Kölner Übungsleiter einen kostenlosen Tribünenplatz zur Konsequenz hatte.

Ein persönliches Vergehen, welches jedoch keinesfalls die sportliche Stärke des Tabellendritten aus der Regionalliga West schmälern konnte. Auch wenn es nur Hallenfußball gewesen ist, so konnte die Landesligamannschaft des Bonner SC sehr eindrucksvoll und hochverdient mit 9:0 geschlagen werden. Ein stolzer Jerat konnte sich nach dem Spiel einen kleinen Seitenhieb gegenüber dem großen Stadtrivalen nicht verkneifen: „Der 1. FC Köln hat hier zuletzt nur 2:1 gewonnen. Neun Tore muss man auch gegen einen Landesligisten erst mal schießen.“

Die Treffer gegen den ehemaligen Verein des Trainers konnten der wiederhergestellte Spielführer Mike Wunderlich, der genauso dreimal traf wie Ercan Aydogmus, sowie der zweifache Torschütze Milan Vukovic und Neuverpflichtung Masatoshi Hamanaka aus Japan erzielen. Besonders Testspieler Vukovic und Hamanaka können als die Gewinner in der ersten Vorbereitungswoche angesehen werden. Besonders die technisch versierten und enorm schnellen Offensivspieler wie Hamanaka und Gardawski können das Jerat-System sehr gut durchführen. Dieses basiert auf hohem Pressing und einem schnellem Umschalten defensiv wie offensiv. Der 24-jährige Vukovic, der fußballerisch eine Spielzeit in Tschechiens zweiter Spielklasse aktiv gewesen ist und sich seitdem auch mit diversen Verletzungen herumplagen musste, kann durchaus als der gesuchte Stoßstürmer angesehen werden, der die Variationsmöglichkeiten für Jerat noch weiter verbessern könnte. Dies hat auch Viktorias sportlicher Leiter Franz Wunderlich so erkannt, der gegenüber „Reviersport.de“ erklärt: „Wir brauchen noch einen ähnlichen Spielertyp wie Aziz Bouhaddouz fürs Sturmzentrum. Das ist Milan. Er ist ein guter Junge und zeigt sehr gute Ansätze.“

Der FCV ist ein visionärer Verein, der sich stets auch um die Zukunftsfähigkeit kümmert. Deshalb legen die Rechtsrheinischen auch den Fokus auf Spieler, die in der 3. Liga problemlos mithalten könnten. Innenverteidiger Richard Weil von Drittliga-Spitzenklub 1. FC Heidenheim ist solch eine potentielle Verstärkung. Der 24-Jährige kann bereits vier Drittliga-Einsätze vorweisen. Auch die weiteren Neuzugänge sollen das Potential für die dritthöchste Spielklasse mitbringen. Bei der Viktoria glaubt man an den Aufstieg, denn ein Punkt kann bei einem Spiel weniger auf den derzeitigen Tabellenführer aus Lotte ohne Probleme aufgeholt werden. Wunderlich erklärt die Personalpolitik: „Wir wollen nicht im Sommer nochmal alles verändern müssen, sollten wir den Aufstieg schaffen. Spieler, die wir jetzt verpflichten, sollten bereits Drittliganiveau haben und auch vom Alter passen.“

Mit fast 33 Jahren scheint Albert Streit nicht unbedingt die ganz große Perspektive mitzubringen. Dennoch steht der Ex-Profi auf der Wunschliste der Viktoria ganz weit oben. Fußballerisch bringt Streit definitiv alle Fähigkeiten mit, um sich als vollwertige Verstärkung präsentieren zu können. Deshalb wird an einer möglichen Verpflichtung mit Hochdruck gearbeitet: „Wir hoffen, dass wir die Personalie in den nächsten Tagen unter Dach und Fach bekommen“, so Wunderlich.

Es scheint klar zu sein, dass noch weiter auf dem Transfermarkt aktiv gearbeitet wird, denn nichts soll dem Zufall überlassen werden. An Geld mangelt es bekanntlich nicht und somit versucht Wunderlich die Fehler aus der Hinrunde mit gezielten Verstärkungen zu kompensieren: „Die Mannschaft wird ein neues Gesicht bekommen. Wir haben aus unseren Fehlern während der Hinrunde gelernt.“ Besonders die Tatsache, dass Spieler, die den Status Ergänzungsspieler tragen, nicht die notwendige Leistung erbracht haben, hat den Viktoria-Verantwortungsträgern zu Denken gegeben: „Doch die Konkurrenz konnte unsere Schwächen nicht nutzen. Und den Gefallen einer zweiten Schwächephase werden wir unseren Mitbewerbern nicht tun.“ Genügend Bewerber gibt es definitiv, wie Jerat gegenüber „Reviersport.de“ ehrlich zugeben kann: „Viele Spieler wollen für uns spielen, uns sind bestimmt 50 Namen angeboten worden. Wir werden uns genau überlegen, wen wir verpflichten.“ Es ist davon auszugehen, dass sich das Personalkarussell bei der Viktoria wieder kräftig drehen wird, da der Aufstieg in die Drittklassigkeit schon in dieser Saison mit aller Macht geschafft werden soll.

Am Samstag wird es zum Aufeinandertreffen mit dem insolventen Drittligisten Alemannia Aachen kommen, der sich im Sportpark Höhenberg vorstellen wird. Im Mittelrheinpokal wird es um den Einzug ins Viertelfinale gehen. Sicherlich gestaltet sich der Zeitpunkt mitten in der Vorbereitung nicht als der Ideale. Dennoch gilt diese Problematik für beide Teams. Jerat kündigt derweil an, dass er auf dieses Spiel keine Rücksicht nehmen möchte: „Wir werden weiterhin hart trainieren und uns nicht für das Spiel ausruhen.“

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