Streit wegen vermeintlichem Hitler-Gruß zwischen VfB Lübeck und Bremen II

Veröffentlicht: 27.04.2024 22:45 Uhr | Autor: Henning Klefisch | Bild: nordfv.de | Quelle: bild.de

Ein heftiger Streit ist nunmehr um einen Torjubel in der Regionalliga Nord entbrannt. So wird Werder Bremen II-Angreifer Maik Lukowicz vorgeworfen, dass er beim Jubeln im Ligaspiel gegen den VfB Lübeck mit einem Hitler-Gruß aufgefallen ist. Nun geht es um die Frage, ob diese Jubelgeste absichtlich getätigt worden ist. Ein heftiger Streit ist bereits zwischen Werder Bremen II und dem VfB Lübeck zu diesem Thema entstanden.

VfB Lübeck erwartet Entschuldigung

Beide Seiten fühlen sich im Recht und fordern eine Entschuldigung von der Gegenseite. Diese Streitigkeit ist wahrlich hochbrisant, wie auch VfB-Vorstandssprecher Thomas Schikorra nun auf der Vereins-Homepage klar und deutlich zum Ausdruck bringen konnte: „Unabhängig davon, dass wir dem Spieler keine politischen Motive unterstellen, handelte es sich in jedem Fall um eine außergewöhnliche Unsportlichkeit. Wir hätten uns daher gewünscht, dass der Spieler und der SV Werder Bremen mit einer ehrlichen Entschuldigung an uns herantreten und man beim SV Werder Bremen nicht anfängt, öffentlich die Fehler bei anderen zu suchen.“ Lübeck-Vorstand Florian Müller hat folgende Meinung dazu, wie er den „Lübecker Nachrichten“ verraten hat: „Wir haben uns die Videoaufnahmen angesehen, und stellten fest, dass der Spieler mit der Nummer 16 tatsächlich die Geste gemacht hat, die in Deutschland verboten ist.“

„Hitler-Gruß nicht erkannt“

35 Spielminuten sind beim Treffer von Levent Aycicek zum 2:0 für Werder Bremens U23-Mannschaft gespielt, als der 19-Jährige mit einem ungewöhnlichen Jubel eine erhitzte Debatte angestoßen hat. So soll der emotionale Angreifer vor dem Lübecker-Fanblock einen Hitler-Gruß getätigt haben. Tatsächlich ist zu sehen, wie der Angreifer seinen rechten Arm gestreckt in die Höhe hebt. Ob ihm diese Geste jedoch bewusst gewesen ist, ist unklar. Mitspieler Florian Bruns hat viele Jahre in der Bundesliga gespielt und spielt im Endstadium seiner Karriere nun bei Werder Bremen II in der Regionalliga Nord. Er hat gegenüber der „Bild-Zeitung“ nun klar zum Ausdruck bringen können, dass er von diesem provokanten Gruß nichts mitbekommen hat: „Ich habe erst nach dem Spiel von der Vorwürfen erfahren. Ich bin dort hingelaufen, um die Jungs aus der Ecke wegzuholen. Einen Hitler-Gruß habe ich nicht erkannt.“

„Hitler-Gruß mit 19 Jahren ist lächerlich“

Naturgemäß völlig anders sieht man diese Situation aus Sicht vom SV Werder Bremen. Der Spieler selbst ist in Bremen geboren und polnischer Abstand. Klar bringt er zum Ausdruck, dass ein politisches Motiv für ihn keine Rolle gespielt hat: „Ich distanziere mich ganz deutlich von diesem politischen Gedankengut. Ich habe beim Jubeln den Arm gehoben ohne jeden symbolischen Hintergrund.“ Juristische Schritte in Erwägung zieht derweil Werder-Manager Thomas Eichin, der sich die getätigten Vorwürfe von VfB Lübeck-Seite nicht gefallen lassen möchte: ?„Ich bin mega-sauer, mega-angepisst. Wenn es nicht klare Beweise für so etwas gibt, sollte man ganz vorsichtig sein und nicht von eigenen Problemen ablenken. Der Junge ist fertig, hat mit so etwas nichts zu tun. Der weiß überhaupt nicht, was das ist. Kein Schwein interpretiert da einen Hitler-Gruß rein. Lächerlich! Einer mit 19 Jahren einen Hitler-Gruß – das ist doch lächerlich. Ich behalte mir Schritte vor, dann bekommen die gerichtlich einen vor den Koffer. Wir haben alles in die Wege geleitet. Wir werden den Spieler hunderttausendprozentig unterstützen.“

Mehr News, Ergebnisse und Informationen finden Sie unter 4-liga.com.

Startseite | Datenschutz | Impressum