Goslarer SC stellt Training ein

Veröffentlicht: 02.05.2024 17:26 Uhr | Autor: Niels-F. Popien | Bild: Goslarer SC 08 | Quelle: ndr.de ; hl-sports.de

Ab dem 23. Februar wird beim Regionalligist aus der Staffel Nord nur noch freiwillig trainiert. Aufgrund des zum Jahresbeginn eingeführten Mindestlohns wird der Trainingsbetrieb für die Regionalligamannschaft offiziell eingestellt.

Auch der (Amateur-)Fußball ist, wie viele andere Branchen, von dem neu durch die Bundesregierung eingeführten Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde betroffen.

Die meisten Spieler in der Regionalliga bekommen für ihre "Arbeit" nur eine Aufwandsentschädigung in höhe einiger hundert Euro (Minijob). Oftmals spielen die Spieler neben ihrem eigentlichen Beruf, Studium oder der Schule und verdienen nicht ihren Lebensunterhalt mit dem Fußballspielen.
Wenn jetzt das Training und die Anfahrt zu den Spielen neben dem eigentlichen Ligaspiel zur Arbeitszeit eines Fußballspielers zählt, zahlen die meisten Vereine nicht den gesetzlich erforderlichen Mindestlohn. Dazu kommt, dass alle Arbeitszeiten akribisch durch die Vereine erfasst werden müssen. Einen dem Gesetz entsprechenden Lohn zu zahlen ist den meisten Vereinen wirtschaftlich gar nicht möglich.

Wie der NDR berichtet hat der Goslarer SC daher jetzt das Training offiziell abgeschafft und bietet nur noch ein freiwilliges Training an. Der Verein will damit eine mögliche hohe Strafe entgehen, die drohen könnte, wenn der Mindestlohn nicht gezahlt wird. Der Verein kürzt so die Arbeitszeit seiner Spieler und zahlt dadurch einen höheren Lohn pro Stunde. Die Spieler müssen ab dann freiwillig trainieren.

Noch ist allerdings nicht abschließend geklärt, welche Aktivitäten alles zur Arbeitszeit eines Spielers zählen. Auch die Verbände sind aktuell noch nicht in der Lage genaue Auskünfte zu geben.

"Weil das ungeklärt ist, haben wir möglicherweise ganz schnell ein Strafverfahren am Hals", sagt Bruns , Vorsitzender des Wirtschaftsbeirats des GSC, gegenüber dem NDR zu der Entscheidung.

So wird vielen betroffenen Vereinen nur übrig bleiben abzuwarten, bis durch das entsprechende Ministerium und Verbände Klarheit und Sicherheit geschafft wird. Sollte für die Vereine der Mindestlohn im vollem Umfang gelten, wird für viele Vereine ein Spielbetrieb in der bisherigen Form nicht mehr möglich sein.

So äußert sich VfB Lübeck Vorstand Thomas Schikorra gegenüber HL Sports wie folgt: „Erst einmal wird abzuwarten sein, ob es noch Klarstellungen oder Korrekturen des Gesetzes geben wird. Im Übrigen sind die Sportverbände mit der Klärung der aufgetretenen Fragen befasst.“

Aktuell bleibt also abzuwarten, in welche Richtung die Entwicklung geht.

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