Exklusiv-Interview mit Rödinghausens-Regionalliga-Aufsteiger Nico Schneck

Veröffentlicht: 04.05.2024 21:06 Uhr | Autor: Claudio Klevic | Bild: wflv.de | Quelle: Exklusiv

26 Jahre ist Nico Schneck und ist nun mit dem SV Rödinghausen in die Regionalliga West aufgestiegen. Der 179 cm große Schneck spielt primär in der Innenverteidigung des Oberliga-Aufsteigers, der den direkten Durchmarsch von der sechsten Spielklasse in die Viertklassigkeit geschafft hat. Der Leistungsträger ist beidfüßig und hat vor seinem Wechsel 2012 nach Rödinghausen in Baden-Württemberg beim SC Tuttlingen und beim SC Pfullendorf. Dort konnte er auch schon Viertliga-Luft als Stammspieler schnuppern. Nun konnte er im Exklusiv-Interview mit 4-liga.com sich über die abgelaufene Spielzeit ebenso äußern, wie zur kommenden Regionalliga-Spielzeit.

4-liga.com: Hallo Nico, du hast nun mit dem SV Rödinghausen den direkten Durchmarsch von der Westfalenliga in die Regionalliga West schaffen können. Was waren die Erfolgsfaktoren, warum ihr euch in dieser anspruchsvollen Oberliga Westfalen habt durchsetzen können?

Schneck: „Zu Beginn der Saison haben wir auf dem Platz super als Team funktioniert und unser Spiel durchgebracht. Als es dann in eine etwas schwierigere Phase der Saison ging und sich die anderen Mannschaften auf uns eingestellt hatten wurde deutlich, dass wir in der Mannschaft auch über eine hohe individuelle Qualität verfügen die uns dann hin und wieder geholfen hat wichtige Punkte zu holen.“

4-liga.com: Euer Aufstieg ist schon seit einigen Spieltagen perfekt. Was sind eure Ziele bis zum Saisonende?
Schneck: „Das sportliche Ziel haben wir mit dem Aufstieg erreicht, jedoch wollen wir auch die letzten Spiele mit 100 % bestreiten und möglichst gewinnen. Wir werden definitiv kein Spiel ab schenken.“

4-liga.com: Du hast auch in dieser Spielzeit einmal mehr zahlreiche Tore erzielen können und einige Vorlagen gegeben. Nicht nur aufgrund dieser Tatsache bist du ein absoluter Leistungsträger im Team. Wenn du dich selbst beschreiben müsstest. Was zeichnet dich aus und wo liegt noch Verbesserungspotential?
Schneck: „Ich bin mit meiner Saison sehr zufrieden. Bis auf die Position des Innenverteidigers habe ich diese Saison alles mehrfach gespielt. Ich liebe 50/50 Spiele in denen man auf dem Platz Verantwortung übernehmen muss und versuche das Spiel immer wieder anzutreiben. Ich gehe viele Wege und bin selber torgefährlich. Mein Trainer sagt mir des Öfteren, dass ich etwas ruhiger werden muss aber das fällt mir schwer da ich auch nach einer 3:0-Führung mit Vollgas weiterspielen will.“

4-liga.com: Aufstiegtrainer ist Ex-Profi Mario Ermisch. Welche Qualitäten zeichnen den Trainer aus? Wie hat er es schaffen können, dass ihr mit der Favoritenrolle in vielen Partien gut zurechtgekommen seid?
Schneck: „Mario kennt den Verein und seine Strukturen bestens da er hier schon seit einigen Jahren aktiv ist. Er hat die Mannschaft entsprechend zusammengestellt und gezielt verstärkt um die sportlichen Aufstiege der letzten Jahre zu realisieren.“

4-liga.com:Derzeit belegt ihr mit 66 Punkten den dritten Platz in der Oberliga. Einen Punkt mehr auf dem Konto hat die Spielvereinigung Erkenschwick, die jedoch keine Lizenz für die Regionalliga West beantragt hat. Wie wichtig wäre es für euch, wenn ihr euch den zweiten Rang noch schnappen könnt?

Schneck: „Unser Ziel war und bleibt die sportliche Qualifikation für die Regionalliga West – dafür muss Erkenschwick erneut Punkte lassen und wir müssen unsere letzten beiden Spiele gewinnen.“

4-liga.com:Wie bewertest du die Oberliga Westfalen im Vergleich zur Regionalliga West?
Schneck: „Der Sprung aus der Oberliga in die Regionalliga ist enorm! Während in der Oberliga kaum ein Verein unter Profibedingungen trainiert/spielt konkurriert man in der RL-West mit Clubs wie Alemannia Aachen die bis vor zwei Jahren im bezahlten Profifußball eine absolute Hausnummer waren und Vereinen wie RW Essen oder Viktoria Köln die seit Jahren eine gute Rolle in der Liga spielen und sich eher Richtung Liga 3 orientieren. Auch die U23 Teams der Proficlubs trainieren und leben wie Profis. Da müssen wir uns akklimatisieren, dürfen jedoch auch nicht vor Ehrfurcht erstarren denn alle anderen kochen auch nur mit Wasser.“

4-liga.com:Wie schätzt du die bisherigen Transfers ein? Es wurde bekanntlich vor allem auf jung und entwicklungsfähig geachtet.
Schneck: „Jung bedeutet ja nicht schlecht. Marius Bülter kenne ich aus den Spielen gegen Rheine oder Neuenkirchen, da hat er gezeigt über welche Qualität er bereits in seinem Alter verfügt. Seine Geschwindigkeit und Torgefahr wird uns nächste Saison weiterhelfen. Die anderen „Neuen“ kann und will ich nicht bewerten.“

4-liga.com: Nun kommen wir zu deiner Person. Seit 2011 bist du fußballerisch in Ostwestfalen beheimatet. Zunächst hast du in der U23-Mannschaft von Arminia Bielefeld gespielt. Im August 2011 hast du sogar für die Profimannschaft im Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück debütieren können. Davor hast du in Süddeutschland beim SC Pfullendorf und davor beim SC Tuttlingen mitgewirkt. Seit zwei Jahren bist du nun beim SVR. Wie bewertest du deine fußballerische Entwicklung und was sind deine Ziele für die Zukunft?

Schneck: „Pfullendorf war mein Einstieg in den semiprofessionellen Fußball, dort habe ich drei schöne Jahre in der Regionalliga Süd gehabt. Als ich dort ging hatte ich eine Anfrage aus der 1.Liga in Estland. Für mich war allerdings klar, dass ich mich auch beruflich weiterbilden will. Bielefeld war der richtige Schritt. Neben der erfolgreichen Saison mit der U23, leider durften wir damals nicht aufsteigen, war ich bis zur Entlassung des damaligen Trainers Markus von Ahlen auch im Kader der 1.Mannschaft. Das Spiel in Osnabrück war für mich natürlich ein Highlight. Seit zwei Jahren bin ich nun in Rödinghausen und wir haben es geschafft in beiden Jahren aufzusteigen. Mit meiner bisherigen fußballerischen Entwicklung bin ich zufrieden, in Zukunft will ich noch mehr Verantwortung übernehmen und hoffe auch nächstes Jahr wieder meinen Teil zum Erreichen des Saisonziels beitragen zu können.“

4-liga.com:Du studierst an der Bielefelder Universität. Wie wichtig ist es, dass man sich beruflich etwas Vernünftiges aufbauen kann, gerade im semiprofessionellen Fußballbereich?

Schneck: „Während meiner Zeit in Pfullendorf habe ich bereits eine Ausbildung auf der Bank abgeschlossen. Nun studiere ich im Bereich der Sportwissenschaften. Ich will mich frühzeitig um die Jahre nach dem aktiven Spielen kümmern. Ich habe Verständnis für junge Spieler die sich nach der Schule für ein, zwei oder auch drei Jahre auf den Fußball konzentrieren wollen und die Chance suchen in den Profisport zu gelangen jedoch bin ich der Ansicht, dass es im semiprofessionellen Fußballgeschäft fahrlässig ist sich nur auf den Sport zu verlassen, schließlich verdient man in diesem Bereich nicht so viel Geld, dass man sich mit 35 ein schönes Leben machen kann und nie wieder arbeiten muss.“

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