Beendet RB Leipzig-Stürmer Kammlott seine Torarmut?

Veröffentlicht: 30.04.2024 04:20 Uhr | Autor: Henning Klefisch | Bild: | Quelle: www.bild.de

RB Leipzig spielt bisher durchaus eine formidable Saison. Mit 32 Punkten belegen die Roten Bullen unangefochten den Spitzenplatz in der Regionalliga Nordost, denn sieben Zähler Vorsprung vor dem Tabellenzweiten FSV Zwickau spiegeln die Klasse der Sachsen erst richtig wieder. Auch im Pokal-Viertelfinale beim Landesligisten Bischofswerdaer FV ist von einem Sieg bei der derzeitigen Leistungsstärke von RasenBallsport auszugehen. Die Stimmung ist prächtig rund um den Cottaweg, wo das hervorragend angelegte Trainingszentrum von RB ansässig ist.

Für einen Regionalligisten ausgesprochen professionell bereitet sich der vom österreichischen Energydrinkhersteller Red Bull großzügig gesponserte Verein auf die jeweiligen Spiele vor. Dazu gehört auch ein Trainingslager im türkischen Belek, welches vom 22. bis zum 29. Januar abgehalten wird. Ziel ist eine möglichst gute Vorbereitung für die Rückrunde, an deren Ende der langersehnte Aufstieg in die 3. Liga stehen soll. Im äußerst noblen „Calista Luxury Resort“ werden die RB-Kicker untergebracht sein. Damit es für Sportdirektor Ralf Rangnick kurze Wege geben wird, ist der österreichische Bruderklub RB Salzburg ebenfalls in Belek untergebracht. Es ist nicht auszuschließen, dass der ehemalige Bundesligatrainer noch einige Transfers in die Wege leiten wird, um die Qualität des Kaders noch weiter zu erhöhen. Auf der Suche ist man jedoch noch nach guten Testspielgegnern.

Mehr als ein Jahr liegt es zurück, dass RB-Angreifer Carsten Kammlott sein letztes Tor in einem Pflichtspiel für seinen derzeitigen Arbeitgeber bestritten hat. Gegen Bischofswerda war dies im Landespokal-Achtelfinale am 16. November 2011. Den 1:0-Führungstreffer konnte er aus spitzem Winkel damals erzielen, was den damaligen Trainer Peter Pacult jubeln ließ: „Richtig frech gemacht.“

Pacult ist in Leipzig längst Historie. Kammlott jedoch muss auch weiterhin mit seiner Abschlussproblematik zurechtkommen. Für einen Offensivmann ist diese Zeit eine halbe Ewigkeit, da er sich häufig durch Torerfolge auch sein Selbstvertrauen erarbeiten konnte. Über dieses fast schon historisch anmutende Tor meint Kammlott nun im Gespräch mit der „Bild“: „Ja, ich kann mich erinnern“, und ergänzt: „Aber ich schaue nicht zurück, guck nur nach vorn.“ Seine Hoffnung drückt er in Worte aus, wenn er sagt: „Irgendwann werde ich schon wieder treffen.“ Seine Mitspieler haben einige Vorlagen beim letzten Spiel gegen Cottbus II ihm geben können. Allerdings konnte Kammlott nicht treffen. Für Trainer Alexander Zorniger sind andere Aufgaben von Kammlott wichtig: „Es ist mir auch aufgefallen, wie sehr die Mannschaft für Carsten gearbeitet hat. Das spricht für das Team. Aber Tore von Carsten interessieren mich nicht vordergründig. Mir ist wichtiger, dass er seine taktischen Aufgaben löst. Das hat er bisher gemacht.“ Der clevere Trainer möchte den Druck etwas geringer werden lassen, denn auch er kennt insgeheim die vorhandene Problematik. Möglicherweise könnte im Sachsenpokalspiel gegen den Bischofswerdaer FV nun endlich der Knoten platzen, damit ins Halbfinale eingezogen werden kann. Ganz RB hofft, dass diese Torserie von Kammlott in diesem Spiel endlich platzen kann. Am morgigen Mittwoch um 13 Uhr wird es dann soweit sein. BFV-Trainer Matthias Müller drückt im Gespräch mit der „Bild“ seine Unzufriedenheit in Worte aus, wenn er sagt: „Wir sind als Mannschaft nicht so locker und haben Schwierigkeiten. Allein das 2:2 im letzten Punktspiel gegen Hohenstein ist zu wenig für unsere Ansprüche.“ Es wird daher auch zu einigen Umstellungen im personellen Bereich kommen.

Die große Qualität wie Quantität im Kader lässt für RB-Trainer Zorniger die Option offen, dass wie bereits im letzten Pokalspiel gegen Kamenz sein Team in großem Maße durchgewechselt werden kann. Es geht dabei keineswegs darum, dass er einige so genannte Stammspieler schonen möchte. Eher betont er die hohe Qualität in seinem Kader, „weil ich von der Qualität meiner Mannschaft überzeugt bin.“ Und er fügt gegenüber „dnn-online.de“ hinzu, dass Spieler, die bisher noch nicht so ausgeprägt zum Einsatz gekommen sind, „in einem Pflichtspiel zeigen, auf welchem Niveau sie sind“.

Von seinem Offensivkonzept möchte er auch im Pokalspiel keineswegs abrücken. Für Gegner-Trainer Müller stellt dies kein großes Problem dar: „Ich bin selbst ein Verfechter des Offensivfußballs, habe es als Spieler bei Dynamo mitgetragen.“ Müller möchte den heimischen Fans „etwas anbieten“.

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